Die Geschichte der Gemeinde Osterfeld

Der zweite Strukturwandel
Von der "Wiege der Ruhrindustrie" zum Dienstleistungs- und Touristikzentrum.
Durch den Zusammenschluß Osterfelds mit den Städten Oberhausen und Sterkrade, die beide eine ähnliche Entwicklung durchgemacht haben, entsteht eine bedeutende Industriestadt. Im Stadtgebiet fördern 9 Bergwerke, denen 5 Kokereien angegliedert sind; die Gutehoffnungshütte erzeugt und verarbeitet Stahl, außerdem betreibt sie einen blühenden Maschinen- und Stahlbau, und die Deutsche Babcock und Wilcox Dampfkesselwerke AG liefert Dampferzeuger in jeder benötigten Größe. Die beiden genannten und viele kleinere Betriebe begründen mit ihren Produkten den guten Ruf Oberhausens. Überdies ist die Stadt als Eisenbahnknotenpunkt mit zwei Güterbahnhöfen in ganz Deutschland bekannt. Auch die Großstadt bezieht also ihre Wirtschaftskraft aus den Wurzeln Kohle, Stahl und Eisenbahn. Ein gemeinsames Stadtzentrum bekommt Oberhausen allerdings nicht, weil die in der geographischen Mitte des Stadtgebietes liegenden Hüttenbetriebe der GHH ein Zusammenwachsen der Stadtteile verhindern. Erst mit dem Sterben der Montanindustrie, bei dem mehr als 40 000 Arbeitsplätze verloren gehen, gewinnt die Gemeinde Freiflächen für die Neue Mitte und für einen Neuanfang auf den Gebieten Kleingewerbe, Dienstleistung, Freizeit und Touristik. Der zweite Strukturwandel soll hier nur an wenigen Beispielen in Stichworten dargestellt werden: Als Aushängeschild der Neuen Mitte Oberhausen dient das CentrO., ein Einkaufs- und Freizeitzentrum mit jährlich 20 Millionen Besuchern. Auch die moderne Veranstaltungshalle Arena bietet mit 11 500 Sitzplätzen viel Raum für "Events" aller Art. Der Gasometer in unmittelbarer Nähe macht als nicht alltägliche Ausstellungshalle von sich reden, die Präsentationen "Feuer und Flamme", "Der Traum vom Sehen" und "The Wall" sind in bester Erinnerung. Das Trickfilmzentrum Digital Renaissance, das Musical Tabaluga und Lilli, die Landesgartenschau 1999 und der Volksgolfplatz Jacobi bilden weitere Meilensteine auf dem Weg zum neuen Oberhausen. Insgesamt schafft die Neue Mitte bis jetzt 10 000 neue Arbeitsplätze. Die nächste Planung steht kurz vor ihrer Realisierung. Nördlich des CentrO. wird die Marina mit einem Meerwasser-Aquarium und einer Hafenanlage am Rhein-Herne-Kanal sowie einer Musterhaussiedlung mit Dauer-Baufachmesse im Jahre 2002 ihre Tore öffnen. Für das zweite Projekt O.vision Zukunftspark Oberhausen gibt es noch keinen Investor. Auf dem Gelände des ehemaligen Walzwerkes Neu Oberhausen an der Osterfelder Straße sollen der "Gläserne Mensch" und eine Multi-Media-Erlebniswelt noch mehr Touristen in die Stadt bringen. Allerdings ist Oberhausen jetzt schon eine Reise wert, wie die folgende Werbung der Deutsche Bahn AG beweist:
Entdecken Sie Oberhausen, ein neues Ziel im Städtetourismus, eine Stadt, die bereits heute als Beispiel für den Strukturwandel einer ganzen Region gilt. Die große Industrietradition wurde für Veränderungen genutzt, die die Stadt zu einem lohnenden Ziel machen.
Alle Anstrengungen reichen für eine nachhaltige Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt noch nicht aus, denn die WAZ vom 6. Januar 2000 berichtet:
12 548 Leute suchen in OB einen Job. Quote liegt bei 13,7 Prozent.
Der Strukturwandel muß also weitergehen. Die Stadt braucht jedoch nicht nur Arbeitsplätze im Dienstleistungsbereich, sondern auch in der Produktion!





© 2000 Fritz Pamp