Der Hof Beckedahl
“Wohl nie hat der Beckedahlsche Hof an der Koppenburgstraße in Osterfeld während seiner mehr als hundertjährigen Geschichte einen verlasseneren Eindruck gemacht als im Augenblick“, so heißt es in der ersten Ausgabe des Osterfelder Heimatblattes „Der Kickenberg“, Januar 1956. Dieser Eindruck entsteht heute erst recht, nachdem die WBO nach fast 50 Jahren diesen Standort aufgegeben hat und für das Gelände ein Bebauungsplan erstellt worden ist. Damit verschwindet der letzte Zeuge des ehemals landwirtschaftlich geprägten Dorfes Osterfeld. Das Hauptgebäude wurde – durch Anker datiert - 1842 errichtet. Im Jahre 1883 pachtete Josef Beckedahl den Hof vom Besitzer Koppenburg. Zu dieser Zeit gehörte noch die alte Wassermühle dazu, die damals sicher das älteste Gebäude Osterfelds war und 1938 dem Hochwasser zum Opfer fiel. 1887 wurde der Koppenburgshof geteilt und verkauft, ungefähr die Hälfte einschließlich der Gebäude gelangte in den Besitz der Beckedahls. 1956 mussten sie der Erweiterung der Wohnbebauung weichen - das Gelände wurde von der Stadt Oberhausen erworben - und bekamen das Gut Böllenschmied im Kreis Mettmann. Versuche, die heutigen Gebäude unter Denkmalschutz zu stellen und somit für die Heimat zu bewahren, scheiterten an der Beurteilung der Denkmalsbehörden, nach deren Meinung Alter, bauliche Ausgestaltung und zahlreiche Veränderungen gegen die Aufnahme in die örtliche Denkmalsliste sprechen. Leider interessieren sich im Raum Osterfeld zu wenige Bürger für das Objekt, um es dennoch zu erhalten, zumal der Heimatverein nicht mehr besteht und der Osterfelder Bürgerring kein Interesse zeigt.
Man hätte sich dort gut ein Kulturzentrum ähnlich dem Haus Jünger in Kirchhellen vorstellen können.