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Der Kickenberg

Vielen Menschen ist der Kickenberg im Verlauf des 19. und mehr noch des 20. Jahrhunderts Heimat geworden. Einstmals war der Kickenberg die beherrschende Anhöhe oberhalb Osterfelds. Gegenüber lag der Gehrberg. Vom Gehrberg aus schaute man ins Mühlbachtal, der Koppenburgsmühle und über den Rothenbusch hin zur Klosterhardt. Vom Kickenberg schaute man über die Düsselbecke zur Emscher und darüber hinaus zur Frintroper Höhe auf dem anderen Emscherufer. Gleichzeitig hatte man vom Kickenberg vor 100 Jahren einen schönen Blick auf das Dorf Osterfeld. Diesem Umstand verdankt der Berg auch wohl seinen Namen: Von ihm aus konnte man frei über ganz Osterfeld schauen - kiecken oder kicken - ein niederdeutscher Begriff, der mit sehen oder schauen zu übersetzen ist.

Der Kickenberg war also der Berg, von dem man Ausschau halten kann - eine Art „Schauinsland.“ Der Kickenberg war der letzte gerodete Berg vor dem zusammenhängenden Waldgebiet nach Bottrop, unserem ehemaligen Stadtwald, heute Revierpark Vonderort. Er hat auch dem Gehrberg den Namen streitig gemacht, und selbst die Anhöhe hinter der Koppenburgstraße, die ausgesandet wurde - bis hin zur Senke vor dem Knappschaftskrankenhaus - wurde mit dem Namen Kickenberg belegt. Dieser Kickenberg, der mit dem Vonderberg, der Klosterhardt, dem Tackenberg und der Königshardt auf der sogenannten „Rheinhauptterrasse“ lag, hat im Mittelalter und sicher schon vorher - wie der Name sagt - eine wichtige Aufgabe. Ob auf dem Kickenberg je ein Wachturm gestanden hat, kann man heute nicht nachvollziehen. Es wäre aber gut denkbar gewesen. Landwehren, wie sie auch zwischen Osterfeld und Bottrop gelegen waren und heute noch in Resten erkennbar sind - z.B. am Westfriedhof in Bottrop - wurden früher von Gemeinwesen und Städten unterhalten. Die vielen Gräberfunde zwischen Osterfeld und Bottrop weisen das Gebietes des ehemaligen Kickenberges als ein uraltes Siedlungsgebiet aus. Am Koppenburgsmühlenbach (Nürnberger Straße) hat man zu Anfang des Jahrhunderts ein großes Gräberfeld gefunden, aber leider die Fundstücke (Bestattungsurnen) nicht pfleglich behandelt. 1920 fand man am südlichen Vonderberg in der nächsten Nachbarschaft des Kickenbergs ein Feuersteinbeil ferner eine Streitaxt 1935 auf dem Galgenberg an der alten Bottroper / Osterfelder Grenze ein Hügelgrab. Ferner entdeckte man vorgeschichtliche Funde in der Kiesgrube Birkenfelds und Vonderort hart an der Bottrop / Osterfelder Landwehr. Ein Beweis, daß das Emschertal und die kleineren Seitentäler tatsächlich uraltes Siedlungsgebiet waren.

Auf einer alten Karte sind nur zwei Kotten eingetragen: Kickenberg und Tumult. Im Schatzregister des Vestes Recklinghausen vom Jahre 1584 wird aufgeführt Johann Kickenberg. Als im Jahre 1603 die zweite der neuen Osterfelder Glocken gegossen wurde, taucht unter den Stiftern aus der Pfarrei auch ein Arnt Kickenberg auf, der „48 Albus Minus 3 HLL.“ stiftete. Ein Albus oder Weißpfennig hatte einen Wert von 4 - 5 Pfennig heute; allerdings mit einer ungleich höheren Kaufkraft.
Der Kickenbergs Kotten lag oben im äußersten Winkel der Osterfelder Rodung an der Ecke Koppenburger und Bottroper Straße (ehemals Schäfer). Dieses Haus, das immer wieder von den Bergschäden betroffen war, ist in den 80er Jahren errichtet worden. Das ältere lag mehr südlich auf Osterfeld zu. Heute ist nur noch der Berg selber Träger des Namens in Osterfeld, und die Kickenbergstraße erinnert uns an den Kickenberg. Jedoch ist er vielen Menschen im Verlauf des 19. Und 20. Jahrhunderts Heimat geworden. Das Osterfelder Heimatblatt „Der Kickenberg“ schreibt am Schluß: Mögen diese bescheidenen Zeilen dazu beitragen, daß er den Menschen, die ihn jetzt bewohnen, noch lieber wird im wahren Sinne: Heimat!

Auszüge aus dem „Kickenberg Nr. 1  1956“

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